Frankfurt (07.11.2023). Die Preisträger des Ökumenepreises 2023 der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) stehen fest. Das Projekt „Pasinger Friedensweg“ aus München-Pasing erhält den mit 1.000 Euro dotierten Hauptpreis. Aus Anlass des 75-jährigen Bestehens der ACK wird in diesem Jubiläumsjahr ein mit 750 Euro dotierter Friedenspreis verliehen. Er geht an das Projekt „Spiritual Moments – Pieces for Peace“ aus Hamburg. Die Preisverleihungen finden nach Absprache mit den Preisträgerprojekten vor Ort statt.

Unter der Überschrift „Pasinger Friedensweg – von 2015 bis heute nachhaltig weiterwirkend“ luden der Katholische Pfarrverband Pasing (München), der Katholische Pfarrverband Menzing (München), die Evangelisch-Lutherische Himmelfahrtskirche (München Pasing) sowie die Pasinger Moschee Haci Bayram Camii, die Liberale Jüdische Gemeinde München Beth Shalom und die Alt-Katholische Pfarrgemeinde St. Willibrord München in diesem Jahr bereits zum neunten Mal zu einem interreligiösen Friedensweg ein.

Bereits in den Vorjahren weckte der „Pasinger Friedensweg“ das Interesse der Jury. In der Begründung der Jury heißt es: „Besonders bemerkenswert sind die thematische Vielfalt und Aktualität des Pasinger Friedenswegs“. Entstanden ist der Friedensweg aus der Flüchtlingshilfe, wurde weitergeführt in Gesprächen über Fragen des Glaubens, im gemeinsamen Gebet und in interessierter Aufgeschlossenheit gegenüber ‚den Anderen‘ bis zur geistlichen Solidarität mit der Ukraine und Verantwortung für die Schöpfung. „Es ist ein Vorbild für ökumenisches Engagement, Bewahrung der Schöpfung sowie interreligiösen Dialog und Frieden.“ Die Jury des Ökumenepreises ist davon überzeugt, dass dieses Projekt ein positives Beispiel zur Nachahmung auch für andere Städte und Stadtteile sein kann. „Insbesondere in der Breite der Themen und der Beteiligten ist der Pasinger Friedensweg ein Zeichen gelebter Vielfalt“, fasst Jurymitglied und Vorstandsmitglied Christopher Easthill die Begründung zusammen.

„Diese besondere Auszeichnung erfüllt uns mit großer Freude und Dankbarkeit“, beschreibt Marion Stopic von der Pasinger Himmelfahrtsgemeinde die erste Reaktion im Friedensweg-Team und kündigt an: „Die Tatsache, dass unser Engagement nun mit dem Hauptpreis gewürdigt wurde, wird uns bei der Gestaltung des 10. Pasinger Friedensweges im Jahr 2024 zusätzlich beflügeln.“ Der Mitkoordinator Dr. Ralf Criens aus dem Vorstand der Kolping-Familie in München Pasing stellt in Aussicht: „Wir planen, insbesondere die junge Generation in Zukunft noch mehr einzubeziehen, um gemeinsam an der nachhaltigen Fortführung unseres Projektes zu arbeiten.“

Die Veranstaltungsreihe „Spiritual Moments – Pieces for Peace“ des Ökumenischen Forums HafenCity e. V., der Missionsakademie an der Universität Hamburg und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hamburg hat über sieben Abende verschiedene Erfahrungsbereiche wie Kultur, Politik und Musik miteinander verbunden und in den jungen, noch im Entstehen befindlichen Hamburger Stadtteil Hafencity hineingewirkt. Vom Singen und Demonstrieren über das Streiten und Networking bis hin zur Street-Art wurden Möglichkeiten geboten, den Frieden auf vielfältige und kreative Weise zu erleben. „Von der Idee mit der ‚Friedenstorte‘ als erlebtes Symbol des Teilens waren wir besonders angetan,“ gibt Christopher Easthill Einblick in die Juryentscheidung. In der Begründung heißt es: „Lobenswert ist außerdem die breite Trägerschaft der Initiative und trotz des einmaligen Charakters des Projektes sein Potenzial zur Nachahmung. Insgesamt hat dieses Projekt nicht nur kreative Aktivitäten für den Frieden entwickelt, sondern auch eine breite Gemeinschaft von Menschen und Kulturen in Hamburg zusammengeführt, um ein starkes und authentisches Zeichen für den Frieden zu setzen.“

„Die Nachricht über den Preis hat unter uns große Freude ausgelöst!“, freut sich Wolfgang Vogelmann für das Ökumenische Forum HafenCity e.V. und Pastorin Annette Reimers-Avenarius, Geschäftsführerin der ACK Hamburg, fügt hinzu: „Dies spornt uns an, die Reihe ‚Pieces for Peace‘ so oder anders fortzusetzen. Immer aber unserer Sehnsucht folgend: nach Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit!“ „…und das geht nur ökumenisch“, ergänzt ihr Kollege Anton Knuth, Studienleiter an der Missionsakademie: „Wir wünschen uns viele Nachahmer, Mitmacherinnen und Inspiration!“

Die beiden Preisträger wurden von einer multikonfessionell besetzten Jury aus insgesamt 25 Bewerbungen ausgewählt und einstimmig beschlossen. Das Preisgeld für den Ökumenepreis der ACK wurde von der Bank für Kirche und Diakonie, der Bank für Kirche und Caritas und der Friedensbewegung pax christi – Deutsche Sektion e.V. zur Verfügung gestellt.

Quelle: ACK in Deutschland