„Bild und Bibel“ heißt in der laufenden Reformationsdekade das Themenjahr 2015, das bereits am Reformationstag 2014 beginnt. Dementsprechend präsentiert Ihnen die Deutsche Bibelgesellschaft ab dem 31. Oktober 2014 in einem einzigartigen Online-Angebot 365 Bilder der Kunstgeschichte mit den dazugehörigen Bibeltexten.
Die Bibel in der Kunst
In der europäischen Kunst finden sich zahlreiche Gemälde, die biblische Motive ins Bild setzen. Auch die Reformation gab dazu einen starken Impuls. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Bibel von evangelischen wie katholischen Künstlern als eine einzigartige und dauerhafte Inspirationsquelle entdeckt. Dementsprechend groß ist die Fülle der Motive aus dem Alten und Neuen Testament, die zur Darstellung gekommen sind. Aber ganz gleich, ob aus Gotik, Renaissance, Barock, Klassizismus oder der Moderne: immer ist es faszinierend zu sehen, wie die Künstler die Texte der Bibel umgesetzt haben:
Biblische Geschichten werden in zeitgenössische Landschaften versetzt; eine Geste, eine Person, ein Geschehen wird in überraschender Weise fokussiert, eine Kernaussage der Bibel eigenwillig interpretiert oder eine besondere Stimmung treffend vermittelt. Letzteres ist beispielsweise Eugène Burnand hervorragend gelungen in seinem Gemälde von 1898 „Die Jünger Petrus und Johannes laufen am Ostermorgen zum Grab“:
„Wie in einer Momentaufnahme hat der Schweizer Maler Eugène Burnand den Wettlauf der Jünger zum Grab festgehalten. Ihre Gesichter und die Sprache ihrer Hände drücken höchste innere Anspannung und Erregung aus. Im Kontrast dazu liegt die karge Hintergrundlandschaft noch im Dämmer. Aber der Himmel leuchtet schon im Morgenlicht und die nach links ansteigenden Linien verstärken die Erwartung eines ungewöhnlichen Geschehens.“
(aus der Bildeinführung von Walter Martin Rehahn).
Bild und Bibel wirken zusammen
Bei „365 x Bild und Bibel“ kann die Bildbetrachtung den Bibelleserinnen und Bibellesern neue Perspektiven auf den Text eröffnen. So werden die Gemälde nun zu einer Inspirationsquelle bei der Begegnung mit der Bibel. Die Leser erhalten die Möglichkeit, vom Bild her den Text neu zu verstehen. Und vielleicht eröffnet dieses Verständnis auch einen neuen Impuls für das eigene Leben.
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