Serbisch-orthodoxe Kirche

von | Aug 10, 2017

Geschichte

Die Christianisierung Serbiens begann mit der Missionstätigkeit der Slawenapostel Kyrill und Methodius. Unter den Nemanjic, der Dynastie im späten 12. Jh., wurde das Christentum der Ostkirche definitiv eingeführt. Ein autokephales Erzbistum und damit eine autokephale Ortskirche erlangte Serbien 1219 von dem konstantinopolitanischen Patriarchen durch den hl. Sava. Im 14. Jh. kommt es zur Blüte des serbischen Staates. In diesem „Goldenen Zeitalter“ der serbischen Kirchenkultur entstanden viele Klöster und Kirchen, vor allem kostbare Reliquien, die bis heute an diese Zeit erinnern. Im Jahr 1346 wurde die Serbische Orthodoxe Kirche zum autokephalen Patriarchat erhoben. Die schicksalsträchtige Schlacht gegen die Osmanen auf dem Amselfeld im Jahr 1389 markierte die tiefste Zäsur in der mittelalterlichen Geschichte der Kirche.

Der Sieg der Osmanen hatte zur Folge, dass die Serbische Orthodoxe Kirche Jahrhunderte lang unterdrückt wurde. 1459 wurde das Patriarchat in Pec aufgelöst. Dies konnte erst 1557 wieder rückgängig gemacht werden. Nach dem Balkankrieg 1877 – 78 wurde die Kirche Serbiens 1879 wieder autokephal. Nach dem ersten Weltkrieg wurde 1920 ein einheitliches serbisch-orthodoxes Kirchentum mit dem Patriarchat im historischen Pec errichtet. Sitz des Patriarchen wurde aber Belgrad.

Organisation

Die Serbische Orthodoxe Kirche gliedert sich in 5 Metropolien und 31 Diözesen. Davon sind 2 Metropolien und 10 Diözesen in der Diaspora. Alle Metropoliten sowie Erzbischöfe und Bischöfe bilden zusammen die Hl. Synode, deren Vorsitzender der Patriarch von Serbien ist. Sein offizieller Titel lautet: „Erzbischof von Pec, Metropolit von Belgrad und Karlovac und Patriarch von Serbien“.

Die Diözese für Westeuropa und Australien wurde 1969 gegründet mit administrativem Sitz in London. Nachdem sich diese Diaspora-Diözese in drei teilte, befindet sich der gegenwärtige Sitz der Diözese für Frankfurt und ganz Deutschland im niedersächsischen Ort Himmelsthür (bei Hildesheim). Zu ihr gehören 77 Gemeinden mit ihren 72 Priestern und 4 Diakonen. In Bayern gibt es sechs Kirchengemeinden –München, Nürnberg, Augsburg, Rosenheim, Würzburg und Regensburg, die über eigene Gebetsstätten und Kirchenzentren verfügen.

Ökumene

Seit 1965 ist die Serbische Orthodoxe Kirche Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen. Die Serbische Orthodoxe Diözese für Mitteleuropa gehört der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland an. Die Gemeinden sind als Mitglieder der ACK auf Landes- und Ortsebene engagiert.

Statistik

Der Serbischen Orthodoxen Kirche gehören heute etwa 11 Mio. Gläubige an, von denen 3,5 Mio. im Ausland leben. In Deutschland leben ca. 400.000 orthodoxe Serben und in Bayern ca. 40.000 Gläubige.

aus: Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern. Die Mitgliedskirchen stellen sich vor 

© 2018 Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern

 

 

Kontakt zur Serbisch-orthodoxen Kirche

Serbische Orthodoxe Kirche

Diözese für Mitteleuropa

Erzdiakon lic. phil. Zoran Andric

Destouchesstraße 30

80803 München

Tel.: 089/3088786

www.serbische-diozese.org