Die zentrale deutschlandweite Feier des Ökumenischen Tages der Schöpfung findet in diesem Jahr in Borna bei Leipzig statt, mitten in den einstmaligen Tagebaugebieten, wo heute die „Neunseenlandschaft“ liegt. Wo einst der Braunkohletagebau Erde, Luft und Klima ruiniert hat, blüht heute die Landschaft.  Noch vor wenigen Jahren blickte man in der Gegend um Borna bei Leipzig in schmutzige Krater, heute haben sich die einstmaligen Abbaugebiete in ein Naherholungsgebiet mit zahlreichen Seen verwandelt. „Zurück ins Paradies?“, fragen sich dennoch viele bei den Renaturierungsprojekten dieser Gegend. Während sich die Natur zu erholen scheint, sind durch den Wegfall des Tagebaus viele soziale Nöte entstanden. Arbeitslosigkeit und eine ständig wachsende Landflucht machen der Gegend zu schaffen. Ist das wirklich ein neues Paradies? Diese Frage soll im diesjährigen Ökumenischen Tag der Schöpfung im Mittelpunkt stehen. Ist Natur durch den Menschen „machbar“ oder sollten wir nicht vielmehr das Geheimnis des Lebens bewahren und uns selbst als Teil einer wunderbaren Schöpfung begreifen, deren wir eben nicht Herr werden können?

Eine Vorbereitungsgruppe der ACK Sachsen und der ACK Deutschland hat sich mit den Fragen beschäftigt, die dieser Wandel der Natur an uns stellt, und dazu den Gottesdienstvorschlag für dieses Jahr entworfen. Der Gottesdienst, der mitten in die dortige Landschaft passt, kann genauso überall gefeiert werden kann, weil er uns alle fragt, was wir unter dem Paradies verstehen und was dies für unser Verhältnis zur Natur bedeutet.

Öffnet externen Link in neuem FensterMaterial- und Gottesdienstheft zum Download

  

Schöpfungstag in Bayern

Die bayernweite "Highlight"-Veranstaltung ist für 26.9.2015 in Füssen geplant.

Wir freuen uns über die Mitteilung weiterer Gottesdienste und Veranstaltungen zum Schöpfungstag 2015.

  

Info

Christen glauben an Gott, den Schöpfer. Den Raubbau an der Natur sehen sie mit großer Sorge. Deshalb lud der Ökumenische Patriarch Dimitrios I. 1989 die "ganze orthodoxe und christliche Welt" dazu ein, am 1. September für die Schöpfung zu beten. Die Kirchen nahmen in der Charta Oecumenica diese Initiative auf und empfehlen, "einen ökumenischen Tag des Gebetes für die Bewahrung der Schöpfung in den europäischen Kirchen einzuführen".

Die ACK in Deutschland hat diese Empfehlung auf einem Informationstag in Brühl (2008) und einer Fachtagung in Mainz (2009) beraten und sich auf ihrer Mitgliederversammlung (2009) zu eigen gemacht. Auf dem zweiten Ökumenischen Kirchentag in München (2010) hat sie den ökumenischen Schöpfungstag feierlich proklamiert. Die bundesweite Feier findet in jedem Jahr am ersten Freitag im September statt. Im Mittelpunkt stehen das Lob des Schöpfers, die eigene Umkehr angesichts der Zerstörung der Schöpfung und konkrete Schritte zu ihrem Schutz.

In den Gemeinden kann der Schöpfungstag auch an einem anderen Tag innerhalb des Zeitraums vom 1. September bis 4. Oktober gefeiert werden. So kann man auf bereits in verschiedenen Orten und Regionen gewachsene Traditionen und Ferientermine Rücksicht nehmen.