Die jährliche Öffnet internen Link im aktuellen FensterDelegiertenkonferenz der ACK Bayern steht im Jahr 2014 unter der Überschrift "Ich war fremd. Ihr habt mich aufgenommen" und beschäftigt sich mit der gemeinsamen Verantwortung der Kirchen für die Menschen, die als Flüchtlinge unter uns leben.

Der Vorstand der ACK Bayern richtet daher ein Botschaft an die Kirchengemeinden:

(1) „Ich war fremd. Ihr habt mich aufgenommen.“ (Mt 25,35) – Die Vertreterinnen und Vertreter der 18 Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Bayern beschäftigten sich auf ihrer jährlichen Delegiertenkonferenz vom 31.1.-1.2.2014 in Freising mit der Situation von Flüchtlingen in Bayern.

„Auch ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid selbst Fremde gewesen in Ägypten.“ (Dtn 10,19) Diese Grunderfahrung liegt tief in der Vorgeschichte des christlichen Glaubens. Alle christlichen Kirchen beziehen sich grundlegend auf diese Erfahrung der Befreiung des Volkes Gottes.

 (2) Menschen aus dem Nahen Osten und aus anderen Teilen der Welt – Christen und Menschen anderen Glaubens – teilen auch heute diese Erfahrung. Aus politisch sehr unterschiedlichen be-drückenden und zum Teil lebensgefährlichen Situationen suchen sie bei uns Zuflucht, und sind bereits unsere Mitbürger geworden. Wir müssen uns klar machen, dass wir nicht unbeteiligt sind an den globalen Ungerechtigkeiten, die diese Mitbürger zu uns geführt haben.

Als Kirchen in Bayern sind wir gemeinsam herausgefordert, uns der Glaubensgeschwister und der Menschheitsfamilie anzunehmen.

Die Ereignisse in Syrien, Ägypten und das anhaltende Flüchtlingsdrama im Mittelmeerraum drängen uns zu der Frage, ob unser Handeln der Liebe Christi und unserem Glauben entspricht.

(3) Uns wurde klar: Jeder von uns, jede Kirchengemeinde trägt dabei eine Mitverantwortung. In der Not der Fremden begegnet uns Christus selbst: „Ich war fremd. Ihr habt mich aufgenommen.“

Wir begrüßen das Engagement der Hilfswerke und diakonisch-caritativer Einrichtungen, die Aktivi­täten der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommunen und Ämter. Dennoch reicht dies nicht aus!

 (4) Darum bitten wir die Kirchengemeinden und ihre Mitglieder:

  • Nehmt Kontakt mit den Flüchtlingen auf.
  • Ladet sie zu euch nach Hause ein.
  • Macht mit bei Flüchtlingsinitiativen und arbeitet mit anderen Kirchengemeinden zusammen.
  • Setzt euch für würdige Wohnverhältnisse ein.
  • Sucht Wohnraum.
  • Lasst eure Kinder miteinander spielen.
  • Tretet Vorurteilen entgegen.
  • Sucht das Gespräch mit politischen Verantwortungsträgern und unterstützt diese in ihren Anstrengungen, die Rahmenbedingungen zu verbessern.

Wir wünschen uns, dass Bayern, Deutschland, Europa, offen sind für Menschen anderer Herkunft. Wir halten uns dabei daran, dass Jesus durch sein Handeln sichtbar gemacht hat, dass genug für alle da ist und das Teilen des Brotes alle satt macht.

 (5) Auf diesem Hintergrund sind Flüchtlinge keine Bedrohung, sondern Geschwister, die uns berei­chern und für die wir Verantwortung tragen.

Nicht morgen. Heute.

Freising 1.2.2014

Der Vorstand der ACK Bayern: Prälat Dr. Bertram Meier (Vorsitzender), Bischöflicher Vikar
Apostolos Malamoussis, Superintendent Wolfgang Rieker, Oberkirchenrat Dr. Hans-Martin Weiss

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