ACK in Deutschland feierte ökumenischen Tag der Schöpfung in Starkow

 Frankfurt a.M./Starkow (07.09.2018) Mit einem ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel und einem Festakt beging die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) den diesjährigen Tag der Schöpfung am 7. September 2018 in Starkow in Nordvorpommern.

 In ihrer Predigt über das Motto „Von meinen Früchten könnt ihr leben“ erinnerte die orthodoxe Theologin Rossitza Dikova-Osthus an den ontologischen Unterschied zwischen Schöpfer und Schöpfung. Der Mensch habe in der Schöpfung eine besondere Stellung als „Verwalter“. Dieser Auftrag als Ebenbild Gottes sei aber in seiner Berufung „nicht mit einer uneingeschränkten Freiheit gleichzusetzen“, sagte Dikova-Osthus. Die Schönheit und Vielfalt der Schöpfung beinhalte auch die Verantwortung des Menschen für sie. Der Auftrag, die Natur zu erhalten und mit ihr zu teilen, umfasse auch das Gebot der Mitmenschlichkeit und der Nächstenliebe, welches Christen unterschiedlicher Konfessionen miteinander verbinde. In dem ökumenischen Gottesdienst wirkten aus dem Vorstand der ACK in Deutschland der Vorsitzende Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Erzpriester Radu Constantin Miron (Köln) und Christoph Stiba (Berlin) mit, zudem waren der Vorsitzende der ACK in Mecklenburg-Vorpommern, Pastor Matthias Tuve (Greifswald), und die evangelische Pröpstin Helga Ruch (Stralsund) beteiligt. Musikalisch wurde der Gottesdienst von der integrativen Band „Seeside“ und einem Posaunenchor mit Bläsern der Evangelischen Johannesgemeinde Greifswald unter Leitung von Gerrit Marx umrahmt.

Dem Gottesdienst ging ein Markt der Möglichkeiten auf dem Gartengelände in Starkow voraus, auf dem unter anderem kirchliche Gruppen und Naturschutzverbände ihre Arbeit präsentierten. Im Fokus stand die Arbeit des Vereins „Backstein, Geist und Garten“, der sich für die Erhaltung der Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert und des barocken Gartenensembles in Starkow engagiert. Bei mehreren Führungen durch den Garten konnten sich die Besucher über die Erhaltung seltener Apfel- und Birnensorten informieren, die dort neben einer Bienenzucht kultiviert werden.

Bessere Bedingungen für eine artenreiche und nachhaltige Landwirtschaft forderte Professor Michael Succow, Biologe und Träger des alternativen Nobelpreises, in seiner Festrede. Eine ökologische Landwirtschaft, die auch den Zusammenhang von Kultur und Natur berücksichtige, sei eine wesentliche Lebensgrundlage der Zukunft. Succow rief die Politik dazu auf, ökologische Agrarnutzung noch besser zu fördern und damit ausreichende Lebensgrundlagen für Landwirte zu schaffen. Gerade in den ländlichen Räumen des Ostens brauche man eine innovative Wirtschaft in ökologischer und sozialer Verantwortung, um dort die ländlichen Räume nicht ausbluten zu lassen. So gehörten Verantwortung für die Schöpfung und für eine nachhaltige Gestaltung der Lebensräume zusammen. Dazu könnten mehreren Partner zusammenarbeiten, wie beispielsweise Tourismuswirtschaft, Gesundheitswirtschaft und stark wachsenden Wirtschaftszweigen. „Es geht um den Fortbestand unserer historisch gewachsenen Kulturlandschaft, die auch in Zukunft unsere Lebensgrundlage sein muss.“ Der Erhalt der Kulturlandschaft sei angesichts des Klimawandels eine der „wichtigsten Sozialleistungen für unsere Zukunft“, betonte Succow. Nur mit einer ganzheitlich wahrgenommenen Verantwortung könne die für Mensch und Natur lebenswichtige Biodiversität erhalten und weiter gepflegt werden.

Seit dem Jahr 2010 feiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland jährlich einen ökumenischen Tag der Schöpfung. Er geht auf eine Anregung des damaligen Ökumenischen Patriarchen Dimitrios I. zurück, einmal im Jahr „gemeinsam zum Schöpfer zu beten“. Dieser Tag wird bundesweit begangen und regt dazu an, das Lob des Schöpfers ökumenisch anzustimmen und gleichzeitig die eigenen Aufgaben für die Bewahrung der Schöpfung in den Blick zu nehmen.

Weitere Informationen:

Ökumenischer Tag der Schöpfung: www.schoepfungstag.info. Zum Schöpfungstag und der Schöpfungszeit (1. September – 4. Oktober) finden auch noch weitere regionale und lokale Veranstaltungen statt. Details können Sie auf der Website unter der Meldung „Regionale Veranstaltungen“ einsehen.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland

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