Am 13. Oktober hat der diesjährige Studientag der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Bayern im hotel am alten park (Augsburg) stattgefunden. Das Thema lautete: Nationalismus, Abschottung, Diffamierung und der christliche Glaube. Delegierten des Gremiums und Vertreter von lokalen ACKs in Bayern haben daran teilgenommen.
“Nationalistische Anliegen werden wieder wach, nicht nur in weit entfernten Kontinenten, sondern auch im Zentrum Europas; die Europäische Union, nicht nur als Struktur, sondern auch als Vision, wird von vielen Bürgern in Frage gestellt. Populistische Parteien finden endlich Zugang in die Parlamente; in einigen Fällen übernehmen sie sogar die Regierung eines Landes. Xenophobe Parolen werden in vielen Kontexten salonfähig. Fremdenfeindliche Ansichten behaupten sich als legitime Antworten auf die Flüchtlingskrise. Minderheiten werden diffamiert. Fake news desorientieren die Menschen. In den Social Media finden Hasstiraden neue Ausdrucksmöglichkeiten“, so Vorstandsmitglied Erzpriester Apostolos Malamoussis in seinem Grußwort.
Die ACK in Bayern hat prominente Referenten eingeladen, die uns diese Situation in der Vielfalt ihrer Dimensionen beschrieben haben; sie haben auch auf die Frage geantwortet, wie kann das Christentum auf eine solche Problemlage reagieren. An Diskussionsstoff hat es bei diesem Studientag nicht gefehlt.
Nach einem geistlichen Wort vom Archimandrit Georgios Siomos hießen Apostolos Malamoussis und der ACK-Geschäftsführer Georgios Vlantis die Teilnehmer willkommen. Frau Dr. Hilke Rebenstorf (Sozialwissenschaftliches Institut der EKD) hat in die Thematik des Studientages eingeführt: Nationalismus, Rechtspopulismus und Kirchen – ein Einblick in Positionen, Argumente, Resonanzen und Reaktionen hieß der Titel ihres Vortrags.
Nach dem Mittagessen haben vier Workshops parallel stattgefundenen: Pastoralreferent Ludwig Schmidinger (röm.-kath.) sprach vom Gottesdienst als Weg aus dem Totalitarismus und erzählte von seiner langjährigen Erfahrung in der Gedenkstätte Dachau. Der serbisch-orthodoxe Theologe Nenad Zivkovic besprach die Thematik Nationalismus und Kirchen mit der östlichen Orthodoxie als Schwerpunkt. Kirchenrat Reiner Schübel (Landeskirchenamt der Ev.-Lutherischen Kirche in Bayern), hat folgender Herausforderung sein Workshop gewidmet: Wie gehe ich mit Populisten um? Bernhard Remmers, Journalistischer Direktor der Katholischen Journalistenschule ifp, erläuterte die spannende Thematik Manipulation und Medien.
Den letzten Vortrag des Tages hielt die ev.-methodistische Bischöfin i.R. Rosemarie Wenner zum Thema Nationalismus, Abschottung, Diffamierung und die Ökumene.
Der Studientag wurde von einer Andacht abgerundet, die die ev.-lutherische Dekanin Christine Schürmann (Nürnberg), ACK-Vorstandsmitglied, hielt.

Das vollständige Programm des Studientages finden Sie hier.