Bund Freier evangelischer Gemeinden (nordbayerischer und südbayerischer Kreis)

von | Aug 9, 2017

Selbstverständnis

Freie evangelische Gemeinden gehören zu den evangelischen Freikirchen. Mit den evangelischen Kirchen teilen sie das Erbe der Reformation. Mit den anderen Freikirchen verbindet sie das Verständnis von Gemeinde als Freiwilligkeitsgemeinde, in der man nur aufgrund einer persönlichen Glaubensentscheidung Mitglied werden kann. Außerdem wird die Trennung von Kirche und Staat betont.

Die Gemeinden gehören zum kongregationalistischen Kirchentypus. Dementsprechend erklärt der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland unter anderem in der Präambel seiner Verfassung von 1979/1995: „Der Bund Freier evangelischer Gemeinden ist eine geistliche Lebens- und Dienstgemeinschaft selbstständiger Gemeinden.“

 

Geschichte im Überblick

Die Freien evangelischen Gemeinden haben ihre theologischen Wurzeln in der reformatorischen Gemeindebewegung (Täufer), den frühen evangelischen Freikirchen, dem Pietismus und den europäischen Erweckungsbewegungen*. Geschichtlich gesehen sind sie im 19. Jahrhundert aus Erweckungsbewegungen hervorgegangen, die zu persönlichem Glauben, missionarischem Leben und diakonischem Handeln anregten.

Die Bildung von Freien evangelischen Gemeinden in Deutschland steht in diesem geschichtlichen Zusammenhang: Der deutsche Kaufmann Herrmann Heinrich Grafe (1818–1869) lernte 1841/42 während eines beruflichen Aufenthaltes in Lyon die dissidenten (freikirchlichen) Églises évangéliques kennen. In diesen Gemeinden lernte er die freie Gnade Gottes, das Abendmahl als Mahlgemeinschaft der Glaubenden und das freikirchliche Gemeindemodell kennen. Am 22. November 1854 wurde die erste freie evangelische Gemeinde in Wuppertal gegründet, die ihr Gemeindeleben im unbedingten Gehorsam gegenüber Gottes Wort verstand.

 

Struktur

Der Bundestag ist als Vertreterversammlung aller Freien evangelischen Gemeinden das oberste FeG-Organ. Es berät und entscheidet Themen, die alle Gemeinden betreffen.

Abgeordnete der Bundeskreise, Kreisvorstehern und Vertreter der rechtlich selbstständigen Arbeitsgemeinschaften und Bundeswerke (z.B. Allianz-Mission, Diakonische Werke, Bundesverlag, Theologisches Seminar, Spar- und Kreditbank Witten) verantworten die laufende Arbeit der Bundesgemeinschaft.

Die Bundesleitung führt die laufenden Geschäfte des Bundes und vertritt ihn nach außen. Sie steht den Gemeinden für geistlichen und praktischen Rat zur Verfügung und kann ihnen bei Bedarf wegweisende Empfehlungen geben.

Alle Freien evangelischen Gemeinden bilden zu ihrer Förderung und Pflege geographisch gegliederte Bundeskreise. So können Aufgaben erfüllt werden, die über das Leistungsvermögen einzelner Gemeinden hinausgehen. Insbesondere werden Konferenzen und Schulungen durchgeführt sowie evangelistische und diakonische Einsätze.

Weltweit arbeiten die Freien evangelischen Gemeinden im internationalen Bund FeG mit Sitz in Stockholm zusammen.

 

Lehre

Verbindliche Grundlage für Glaube, Lehre und Leben in Gemeinden und in der Bundes FeG ist das Wort Gottes. Die Gemeinden bekennen gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis und wollen sich in ihrem Aufbau und Dienst nach der im Neuen Testament erkennbaren Lebensweise der Gemeinde ausrichten.

 

Liturgie und Gottesdienst

In Freien evangelischen Gemeinden gibt es keine festen liturgischen Ordnungen. Für neue Gottesdienstformen und diverse Angebote an junge und alte Menschen besteht Offenheit. Predigt, Gesang, Gebet und Zuspruch des Segens sind aber feste Bestandteile der unterschiedlich gestalteten Gottesdienste.

 

Ökumene

Die FeG – Bundesgemeinschaft sieht sich als Teil der weltweiten Christusgemeinde. Weil in Jesus Christus die Einheit der Glaubenden begründet ist, bemühen sich die Freien evangelischen Gemeinden darum, diese Einheit innerhalb und außerhalb mit möglichst vielen Glaubenden sichtbar darzustellen. Dies wird auch an zwischenkirchlichen Beziehungen zum wechselseitigen Kennenlernen deutlich. Gemeinsame Aktivitäten sozial-karikativer, missionarischer, politischer und gesellschaftlicher Art werden unterstützt. Hierzu gehört auch der Medienbereich.

 

Statistik

Der Bund FeG zählt in Bayern 3.700 Mitglieder in 60 Gemeinden und Gemeindegründungen. Zusätzlich halten sich ca. 1.000 schulpflichtige Kinder zu den Freien evangelischen Gemeinden. Deutschlandweit zählt der BFeG 41.200 Mitglieder in 479 Gemeinden.

 

aus: Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern. Die Mitgliedskirchen stellen sich vor © 2018 Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern

 

Weitere Informationen:  www.feg.de

Kontakt zum BFeG

Freie evangelische Gemeinden
in Bayern
Henrik Otto
Zwieselberger Str. 14
87669 Rieden
Tel.: 08362-929606
henrik.otto@bund.feg.de
https://feg.de/