Die Apostolische Gemeinschaft
Glaube und Bekenntnis
Grundlage ihres Glaubens ist das Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift. Ihr Glaubensbekenntnis ist das altkirchliche „Apostolicum“, sowie das „Bekenntnis von Nizäa-Konstantinopel“. Darüber hinaus wird das Verständnis der Trinität von Vater, Sohn und Heiliger Geist des altkirchlichen „Athanasianums“ als gemeinsames Bekenntnis der Christenheit anerkannt.
Das Leitbild lautet:
Auf der Basis „Jesus Christus allein“ wollen wir als seine Jüngerinnen und Jünger vom Heiligen Geist erweckt und angeleitet Gemeinde Jesu Christi bauen, in der jeder seine Gaben entdecken und verbindlich zur Entwicklung der Gemeinde und zum Leben des Missionsauftrags einsetzen kann.
Geschichte
Die Apostolischen Gemeinschaften in Europa haben ihre geschichtlichen Wurzeln in den aus einer Erweckungsbewegung um 1830 in England und Schottland entstandenen Katholisch-Apostolischen Gemeinden und den daraus entstandenen apostolischen Kirchen und Gemeinschaften.
In Deutschland gründete sich die „Apostolische Gemeinschaft e.V.“ in ihrer heutigen Form 1994 durch den Zusammenschluss des Reformiert-Apostolischen Gemeindebundes und der Apostolischen Gemeinschaft. Beide Gemeinschaften hatten sich zuvor von der Neuapostolischen Kirche getrennt, bzw. wurden von ihr ausgeschlossen, der Reformiert-Apostolische Gemeindebund im Jahr 1921, die Apostolische Gemeinschaft im Jahr 1955. Beide Gemeinschaften hatten zuvor bereits seit 1956 eng zusammengearbeitet.
Sakraments- und Dienstverständnis
Die Apostolische Gemeinschaft sieht im Sakrament eine heilige Handlung, in der der Bund Gottes mit uns Menschen gefeiert wird. Es ist Nachvollzug und bildhafte Sichtbarmachung des Heilshandelns Gottes in Jesus Christus im Leben eines Menschen und dessen gläubige, bejahende und bekennende Antwort. Es ist ein Zeichen der Bundesbeziehung zu Gott.
Die Gemeinschaft feiert drei Sakramente: Taufe, Abendmahl und Versiegelung. Es sind drei unterschiedliche Bilder für das eine und vollkommene Heil Gottes.
Weitere Segenshandlungen sind Pentekostale Segnung, Kindersegnung, Konfirmation, Trauung, Hochzeitsjubiläen, Ordination und Bestattungen.
Die ordinierte Mitarbeit umfasst in der Apostolischen Gemeinschaft folgende Dienste:
Die Leitungsämter: Bischof, Ältester, Diakon
Die charismatischen Gaben: Apostel, Evangelist, Hirte
Jeglicher Dienst ist an den „Dienstherrn“ Jesus Christus gebunden. Jesus selbst ruft in den Dienst. Er allein verleiht sowohl Auftrag als auch Vollmacht. Kein Dienst, kein Amt, wirkt aus sich selbst. Nur der Glaube an Jesus Christus und sein Evangelium bewirkt das Heil und den Segen der Dienste, die Jesus seiner Kirche schenkt.
Ökumene
Keine Christin, kein Christ kann sein Christsein allein leben. Christliches Leben zeigt sich in der Gemeinschaft. Es ist die Summe der Nachfolgerinnen und Nachfolger, die die Kirche Christi bilden, unabhängig von ihrer Konfession. Die Geschichte der Kirche hat gezeigt, dass immer wieder Trennungen und Abspaltungen zu den vielen Gemeinschaften und kirchlichen Organisationen der heutigen Zeit geführt haben. Im apostolischen Selbstverständnis ist es unsere Aufgabe, diese Trennungen zu überwinden und zu einer Einheit in Jesus Christus zu finden. Hierbei geht es nicht darum, Kirchen und Gemeinschaften zusammenzuführen, sondern in der Vielfalt die Einheit zu suchen. Das beginnt damit, dass wir gegenseitig „dem anderen den Gauben glauben“. Deshalb arbeitet die Apostolische Gemeinschaft regional und überregional in vielen ökumenischen Bewegungen mit. Sie ermutigt ihre Gemeinden und Mitglieder ausdrücklich zur Zusammenarbeit und zur Annäherung zwischen verschiedenen christlichen Konfessionen.
Statistik
aus: „Schrift und Glaube – Christliches Leben in Apostolischen Gemeinden“, RediromaVerlag