(17.03.2022). Die 250. Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) am 16. und 17. März war von zwei Hauptthemen geprägt: zunächst von den turnusgemäß anstehenden Neuwahlen des Vorstands sowie vom Krieg in der Ukraine, zu dem sich die ACK in einer Stellungnahme positionierte.  

Bei den Vorstandswahlen wurde der bisherige Vorsitzende, Erzpriester Radu Constantin Miron von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland, mit großer Mehrheit wiedergewählt. Der 65-jährige ist Pfarrer in Köln sowie Bischöflicher Vikar für die Griechisch-Orthodoxe Metropolie in Nordrhein-Westfalen. Miron ist für die Dauer von drei Jahren wiedergewählt. Der Vorsitz der ACK in Deutschland ist ein Ehrenamt.

Zu seinen Stellvertretern wurden erneut Bischof Harald Rückert von der Evangelisch-methodistischen Kirche und Reverend Christopher Easthill von der Arbeitsgemeinschaft Anglikanisch-Episkopaler Gemeinden in Deutschland gewählt. Als weitere Vorstandsmitglieder der ACK in Deutschland wurden außerdem Landesbischof Friedrich Kramer von der Evangelischen Kirche in Deutschland und Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger von der Deutschen Bischofskonferenz in ihren Ämtern bestätigt.

Mit der 250. Mitgliederversammlung der ACK begann zugleich eine neue Delegationsperiode. Dazu kamen zum Teil neue Delegierte aus den Mitgliedskirchen zusammen, zum Teil wurden Delegierte von ihren Kirchen erneut entsandt. Aus diesem Anlass feierten die Mitglieder am Abend des 16. März einen Dankgottesdienst in der Wittenberger Schlosskirche.

Appell zum sofortigen Kriegsende in der Ukraine

Der Oberbürgermeister von Wittenberg, Torsten Zugehör, begrüßte die Anwesenden in der Lutherstadt. Er erinnerte daran, dass in seiner Heimatstadt 1983 im Rahmen des damaligen Kirchentags die Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“ durchgeführt wurde, die der kirchlichen Friedensbewegung in der ehemaligen DDR einen großen Aufschwung ermöglicht hätte. Nun herrsche heute nur zehn Autostunden von Wittenberg entfernt Krieg, was sich bis vor kurzem niemand habe vorstellen können. „Dies muss für uns Christen ein Anlass sein, dass wir uns in ökumenischer Verbundenheit für den Frieden einsetzen“, appellierte der Oberbürgermeister an die Versammlung. Zugehör ist selbst engagierter evangelischer Christ und Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags.

Ohnehin stand eine ausführliche Diskussion über die Situation in der Ukraine auf der Tagesordnung der ACK-Mitgliederversammlung. Aus dieser heraus entstand eine Erklärung, in der die „völkerrechtswidrige Invasion“ und der Krieg in der Ukraine verurteilt wurden. Die Delegierten der ACK in Deutschland betonten, dass Krieg und Leid dem Bekenntnis zu Jesus Christus widersprächen. Keine christliche Kirche dürfe das Evangelium Jesu Christi im Streit um politische Interessen missbrauchen, so wie dies derzeit geschehe. Zugleich wandte sich die ACK in Deutschland gegen jegliche Stigmatisierung von Menschen russischer Herkunft oder gegen Angriffe auf sie und ihre Gotteshäuser. Die Delegierten bekundeten, auf die Kraft des Gebets für den Frieden zu vertrauen und riefen alle Kriegstreibenden zur Umkehr auf. (Die Erklärung der Delegierten im Original ist dieser Pressemitteilung beigefügt).

Auf der Tagesordnung der ACK in Deutschland standen zudem die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen, die ab 31. August erstmals in Deutschland stattfinden wird, der Katholikentag in Stuttgart sowie Berichte zu verschiedenen Projekten. Die nächste Mitgliederversammlung der ACK in Deutschland findet im September in Hamburg statt.

Quelle: ACK in Deutschland