Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Bayern gedenkt ihres früheren Geschäftsführers Wieland Zademach (1943-2015), der letzte Woche in einer Klinik in Bonn verstarb.

Der evang.-luth. Pfarrer Wieland Zademach führte die Geschäfte der ACK Bayern von 1989 bis 1996. In diese Zeit fielen wichtige Weichenstellungen der gemeinsamen Ausrichtung 25 Jahre nach der Gründung der ACK Bayern. So wurden die ACK-Statuten überprüft und ergänzt, um den gegenwärtigen Herausforderungen gerecht zu werden. Zademach setzte sich gemeinsam mit dem damaligen Vorsitzenden Pater Dr. Gerhard Voss OSB (1935-2013) nachdrücklich für eine „neue Kultur der ökumenischen Ehrlichkeit“ ein. Ökumenische Schwierigkeiten und theologische Differenzen sollten demnach nicht verschwiegen werden. Vielmehr gehöre es zur Kultur der ökumenischen Ehrlichkeit, „angesichts von Enttäuschungen und schmerzlichen Erfahrungen vor allem den anderen mit Achtung und Ehrfurcht zu begegnen.“ Weiter heißt es in dem Dokument aus dem Jahr 1992, das in den Richtlinien der ACK Bayern einen wichtigen Raum einnimmt: „Ökumenische Ehrlichkeit macht die eigene Position nicht zum ökumenischen Maßstab. Ökumenische Ehrlichkeit nimmt kritische Anfragen nicht zum Anlass einer Selbstprofilierung. Ökumenische Ehrlichkeit unterstellt den anderen Kirchen nicht von vorneherein unlautere Motive …“ Das Dokument ermutigt zu ökumenischer Beharrlichkeit, zu gemeinsamem Handeln in ökumenischer Verantwortung und zum fortgesetzten ökumenischen Dialog.

So ist es nicht zuletzt Wieland Zademachs Verdienst, dass aus der Kultur ökumenischer Ehrlichkeit auch eine Kultur des ökumenischen Vertrauens wachsen konnte.

München, 16.11.2015, Dr. Maria Stettner, Geschäftsführerin

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