Was bedeutet christliche Mission heute? Wie können Christinnen und Christen in einer pluralistischen, multireligiösen Gesellschaft ihren Glauben bekennen, und welche Grenzen sind dabei zu beachten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der internationale und ökumenische Kongress „MissionRespekt. Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt“, der vom 27. bis 28. August 2014 in Berlin stattfindet. Getragen wird dieser Prozess in einer für Deutschland historisch erstmaligen ökumenischen Kooperation von Kirchen und Missionswerken aus landeskirchlicher, evangelikaler und römisch-katholischer Tradition. Dazu zählen unter anderem die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die katholische Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und die Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD). Rund 250 Teilnehmende aus aller Welt werden erwartet. Den Kongress organisieren das Evangelische Missionswerk in Deutschland mit Sitz in Hamburg und das Internationale Katholische Missionswerk missio in Aachen.

Der Kongress

Der Berliner Kongress wird am ersten Tag die theologischen und ökumenischen Kernthesen des Papiers „Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt“ herausarbeiten und ihre Entstehung beleuchten. Weshalb war das Papier notwendig geworden? Mit welchen Punkten haben einzelne Konfessionen und Konfessionsfamilien Probleme? Wo gibt es ökumenische Übereinstimmungen, wie heute Mission und christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt aussehen können? Hat die Beschäftigung mit dem Papier in anderen Kontinenten und Ländern außerhalb Deutschlands die Ökumene dort verändert? Solche und andere Fragen diskutieren Gäste aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Europa sowie Vertreter des ÖRK, des Päpstlichen Rates und der WEA.

Am Abend des ersten Tages wird dann in einem ökumenischen Gottesdienst die Unterzeichnung des Dokumentes „Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt“ und der Beginn des Rezeptionsprozesses in Deutschland zusammen mit Spitzenrepräsentanten vonPCID, ÖRK und WEA gefeiert.

Anschließend diskutieren Vertreter aus Kirche und Politik einzelne Empfehlungen des Dokumentes wie etwa die Forderung nach Religionsfreiheit. Ihre Teilnahme zugesagt haben der Vorsitzende der Deutschen Bi-schofskonferenz, Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx, und der Ratsvor-sitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. h.c. Nikolaus Schneider kirchlicherseits und aus der Bundespolitik Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert und der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die Politiker sollen dabei auch ihre Erwartungen formulieren, wie die Kirchen zu einem guten Miteinander von Menschen unter-schiedlichsten Glaubens oder ohne Glauben in der deutschen Gesellschaft beitragen können.

Am zweiten Kongresstag sollen in Workshops Aspekte dieses Miteinanders und unter den Beteiligten strittige Fragen bearbeitet werden.

Der Zeitplan

Der Kongress „MissionRespekt. Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt“ ist Teil eines internationalen Studienprozesses. Ziel in Deutschland ist es, bis zum Reformation-Erinnerungsjahr 2017 eine Erklärung oder Stellungname zu erarbeiten, nachdem sich möglichst viele christliche Kirchen und Gemeinden mit dem Dokument beschäftigt haben. Bis dahin soll der Trägerkreis weitere Schritte und Formen der Beschäftigung mit dem Dokument planen und umsetzen. Dazu wird die Website www.missionrespekt.de genutzt. Unterwegsstationen sind der DEKT 2015 und der Katholikentag 2016.

Weite Teile des Kongress werden über Livestream online auf der Kongress-Website www.missionrespekt.de zu verfolgen sein. Medienpartner ist katholisch.de.