Aufruf zu einem speziellen Gebetstag für den Friedensprozess im Südsudan

Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist. Jak 5,16b

Wir grüßen Sie im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

Im April dieses Jahres lud der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) in Zusammenarbeit mit dem Südsudanesischen Kirchenrat 20 Kirchenleitende, Vertreterinnen und Vertreter aus dem Südsudan und aus Äthiopien zusammen mit Partnerorganisationen nach Addis Abeba ein, um gemeinsam über die tragische Konfliktsituation im Südsudan, über den jüngsten Abbruch der Friedensgespräche zwischen den Konfliktparteien und über mögliche Wege für die Zukunft nachzudenken.

Auslöser der Krise im Südsudan waren Gewaltausschreitungen Mitte Dezember 2013 bei politischen Debatten über Reformen innerhalb der regierenden Partei, der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (Sudan Peoples‘ Liberation Movement, SPLM). Infolge des Konflikts verloren zehntausende von Menschen ihr Leben und mehr als eine Million wurden zu Binnenvertriebenen. Fast eine Million Menschen sah sich gezwungen, in den Nachbarländern Zuflucht zu suchen, und nahezu vier Millionen Menschen sind von Hunger und Krankheiten bedroht. Schon seit 17 Monaten dauert der Konflikt nun und die südsudanesische Bevölkerung sehnt sich in ihrem unerträglichen Leid nach einer Rückkehr des Friedens.

Im Rahmen der Pilgerreise der Gerechtigkeit und des Friedens rief der ÖRK, vertreten u. a. durch Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit und die Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses Dr. Agnes Abuom, die Kirchenleitenden aus dem Südsudan unmittelbar nach dem Abbruch der Friedensgespräche am 6. März 2015 auf, darüber zu beraten, was für praktische Fürspracheaktionen sie unternehmen müssten, um die Krieg führenden Parteien an den Verhandlungstisch zurück zu bringen und ihren Streit beizulegen.

So haben diese Kirchenleitenden nun einen Hirtenbrief verfasst, der eine eindrucksvolle Botschaft an die Krieg führenden Parteien, die Unterhändler sowie an die internationale Gemeinschaft für ein Ende des Krieges im Südsudan umfasst. Die IGAD (Intergovernmental Authority on Development) bereitet derzeit die Einsetzung einer neuen Gruppe von Unterhändlern unter dem Namen IGAD-Plus vor, an der sich Algerien, Tschad, Nigeria, Ruanda und Südafrika beteiligen wollen. Die Kirchenverantwortlichen südsudanesischer Kirchen planen ein Treffen mit den Führungspersönlichkeiten der verschiedenen Parteien, den IGAD-Unterhändlern, regionalen Verantwortlichen, regionalen und internationalen Kirchengremien und der internationalen Gemeinschaft, um sie davon zu überzeugen, wie dringend es ist, gerade jetzt, zu diesem wichtigen Zeitpunkt im Leben einer neuen Nation, dem Töten ein Ende zu setzen.

Deshalb ruft der ÖRK seine Mitgliedskirchen und alle Christinnen und Christen weltweit auf, am Sonntag, 10. Mai, besondere Gebete zu entrichten, um allen von dieser Konfliktsituation betroffenen Menschen neue Hoffnung zu schenken und alle Initiativen mit guter Absicht zu stärken.

Als Hilfsmittel für Kirchengemeinden wurden gemeinsame Gebetsmaterialien erarbeitet. Sie umfassen ein Gebet, ein Loblied und eine Foto-Slideshow über das Leben im Südsudan. Alle Materialien können an die unterschiedlichen Kalender, liturgischen Stile und Kirchentraditionen angepasst werden und sind über folgenden Link verfügbar: Gebetstag für den Friedensprozess im Südsudan.

Wir sind aufgerufen, ohne Unterlass zu beten – erheben wir gemeinsam unsere Stimme in unserer Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Frieden.

In unserem gemeinsamen Herrn

Pastor Dr. Olav Fykse Tveit

ÖRK-Generalsekretär

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