Wir verabschieden uns vom Jahr 2018 mit einem Rückblick auf das ökumenisch ertragreiche 2017!
Die ACK in Bayern hat die lokalen ACKs unseres Bundeslandes mit der Bitte um eine Auswertung des Reformationsjahrs angeschrieben. Den Vorsitzenden der lokalen ACKs wurden drei Fragen gestellt: 1. Welche Veranstaltungen haben im Rahmen des Reformationsjahrs in Ihrem Kontext stattgefunden? 2. Wie würden Sie sie und den Ertrag des Reformationsjahrs überhaupt auswerten? 3. Wie soll die multilaterale Ökumene nach 2017 weitergehen und was können die ACKs dazu beitragen? Hier veröffentlichen wir in alphabetischer Reihenfolge eine Zusammenfassung der Antworten – mit einem herzlichen Dank an die lokalen ACKs, die unserer Bitte nachgekommen sind.
Die Antwort des Vorsitzenden der ACK Ansbach Peter Will können Sie hier lesen. Die Broschüren der ev.-luth. Kirche, die Herr Will erwähnt, findet man hier und hier.
Im Laufe des Reformationsjahrs haben im Kontext der ACK Augsburg folgende zwei Veranstaltungen stattgefunden: i. Gemeinsame Ausstellung Unser Buch über die Bibel, getragen vom evangelisch-lutherischen Dekanat, der Evangelischer Allianz und der römisch-katholischer Diözese Augsburg. ii. Kirchentag unter Beteiligung der ACK und Einladung an alle befreundeten Kirchen. Die Veranstaltungen in Augsburg liefen trotz Problemen in der Vorbereitung sehr erfolgreich und waren schöne Erfahrungen von gemeinsamer Relevanz und Kraft. Der Vorsitzende der ACK Augsburg Pfarrer Dirk Dempewolf meint, dass die Ausweitung auf Gemeinden anderer Herkunft ein besonderer Schwerpunkt der multilateralen Ökumene sein soll. Er sieht ein besonderes Potenzial in den orientalischen Kirchen und in ihren Erfahrungen mit dem Islam.
In Bayreuth haben viele Veranstaltungen zum Reformationsjahr stattgefunden; nicht alle wurden unbedingt von der ACK organisiert. Das ganze vielfältige Programm kann man hier sehen, eine Veranstaltung der ACK muss allerdings extra erwähnt werden: Die „Lange Nacht der Kirchen“ am 07. Oktober 2017 mit der Pflanzung des „Baumes der Ökumene“. Das Plakat dazu finden Sie hier.
Die ACK Bamberg hat im Jubiläumsjahr folgende Veranstaltungen angeboten: 1. Zwei Vorträge zur Romreise Martin Luthers 1511 mit Dr. Ulrich Ortner; 2. Eine Romreise auf den Spuren Luthers mit Dr. Ulrich Ortner; 3. Lange Nacht der Kirchen. Darüber hinaus gab es eine Menge an ökumenischen Veranstaltungen auf der Ebene der Gemeinden rund um das Reformationsjubiläum. Diakonin Andrea Hofmann meint, dass dieses Jahr in Bamberg von einem guten ökumenischen Geist geprägt war; man konnte vieles durchführen, was ansonsten schwerlich möglich ist, vor allem ökumenische Gottesdienste am Sonntagvormittag. Es war ein Jahr, dass das Miteinander der ACK-Kirchen intensiviert hat.
Der Vorsitzende der ACK Main-Mömling-Elsava Pfarrer Stefan Meyer hat die Fragen der ACK in Bayern detailliert beantwortet. Seinen Text lesen Sie hier.
Die Vorsitzende der ACK Miltenberg Helga Neike hat die Fragen der ACK Bayern ausführlich beantwortet. Den Text Ihrer Antwort lesen sie hier.
Der Vorsitzende der ACK München Pfarrer Gottfried Segnitz verweist auf den Jahresbericht der ACK (hier). Ergänzend lässt sich festhalten, dass viele der Kirchen und Gemeinschaften der ACK in München eine je eigene Auseinandersetzung mit den Themen der Reformation suchten. Gottfried Segnitz denkt besonders an die kritische und freundschaftliche Auseinandersetzung mit dem reformatotischen Erbe durch die Ordensgemeinschaften in München und weist noch auf Programme hin bei den Siebenten-Tags-Adventisten, aber auch bei der Allianz oder im Miteinander für Europa.
Die Antwort des Vorsitzenden der ACK Nürnberg Dr. Ekkehard Wohlleben können Sie hier lesen.
Das ökumenische Miteinander in Regensburg sei gut, meint der Vorsitzende der Orts-ACK, der mennonitische Pastor Wilhelm Unger; das Reformationsjahr habe daran weder etwas verschlechtert noch verbessert. Die ACK Regensburg habe im Rahmen des Reformationsjahrs keine Veranstaltungen angeboten. Aber Unger habe einen Heftbeitrag in „Orte der Reformation – Regensburg, Band 32“ (Evangelische Verlagsanstalt) geleistet. Es ging um ein ausführliches Interview mit ihm über die Ökumene in Regensburg. Die Evangelisch-Lutherische Kirche hatte zu verschiedenen Veranstaltungen eingeladen. Besonders erwähnenswert ist der Gottesdienst „Healing of Memories“. Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiß informierte Pastor Unger in einem Brief, dass der Gottesdienst bewusst nur von Evangelischer und Katholischer Seite aus gestaltet werden sollte; die ACK-Regensburg und ihre Mitgliedsgemeinden waren zur Anteilnahme eingeladen. Auf der Frage „Wie soll die multilaterale Ökumene nach 2017 weitergehen und was können die ACKs dazu beitragen?“ antwortet Wilhelm Unger: „Ich denke, dass wir alle den beschrittenen Weg gerne und unter Einbeziehung aller Ideen und Kreativität fortsetzen werden. Ich habe den Eindruck, die Ökumene leidet darunter, dass sie innerhalb ihrer Kirchen und in der Gesellschaft ein Schattendasein führt. In jeder Kirche gibt es einige Schwestern und Brüder die mit großem Engagement das Geschenk der Ökumene mit Leben und Liebe füllen. Die Kirchen und die Gesellschaft findet das gut, will aber kaum mehr darin investieren, bzw. sie erkennt darin zu wenig Schanzen. Dass sich dies ändert, das ist und bleibt unsere gemeinsame große und schöne Aufgabe und Berufung.“
Die ACK Rosenheim hat im Jahr des Reformationsjubiläums keine eigenen Veranstaltungen hierzu angeboten. Zu groß war das Angebot seitens der evangelischen Gemeinden, zu umfangreich die bilateralen Aktionen der beiden großen Schwesterkirchen. Zusätzliche Veranstaltungen der ACK hätten das Riesenangebot nicht bereichert sondern nur noch unübersichtlicher gemacht. Der Vorsitzende der ACK Rosenheim Pfarrer Dr. André Golob meint, dass die Nachfrage nach Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr bereits mehr als gesättigt war. Er persönlich vermisste in diesem Gedenkjahr ökumenische Töne, die auch die zahlenmäßig kleineren Kirchen und die ACK miteinbezogen. Nur auf heftiges Drängen gegenüber den Printmedien bekam die ACK überhaupt eine Stimme im Jubiläumsreigen. Das einzige explizit multilaterale Event im Jubiläumsjahr war der gemeinsame Gottesdienst und das Fest am Reformationstag. Hinzu kamen kleinere bilaterale Aktionen, wie eine Gastpredigt zum Lutherjahr des alt-katholischen Pfarrers in einer evangelischen Gemeinde. Das Jubiläumsjahr war, und das darf es auch sein, ein Fest der evangelischen Kirche, bei der die ACK eine nur sehr untergeordnete Rolle spielte. Die Planung dieses Jahres mit seinen vielen Veranstaltungen war eine Sache der evangelischen Kirche, dem Angebot war kaum etwas hinzuzufügen. Auf der einen Seite sei dies verständlich, auf der anderen Seite mahne so ein Gedenkjahr, das auch an die kirchliche Spaltung erinnert, auch die Ökumene in ihrer Gesamtheit in den Focus zu nehmen. Gemäß dem Motto “ecclesia semper reformanda” mahne uns das vergangene Lutherjahr, an die stete Herausforderung, vorauszublicken und nicht zurück.
Der Vorsitzende der ACK Schweinfurt, Diakon Dr. Michael Wahler, verweist auf den Jahresbericht 2017 der lokalen ACK (hier). Die dort erwähnten ökumenischen Gottesdienste in Schweinfurt haben im Rahmen der AcK stattgefunden. Dr. Wahler sieht das Reformationsjahr im örtlichen Bereich als gelungen an.
Ihren jährlichen Gottesdienst vor Pfingsten hat die ACK in Würzburg als multilateralen Gedenk- und Versöhnungsgottesdienst, als „Christus-Fest“, gefeiert mit dem Titel „Christus führt uns zusammen – 500 Jahre Trennung sind genug“ (Donnerstag, 01. Juni 2017, 19.00 Uhr, Augustinerkirche, Dominikanerplatz). Sie hat dabei die Texte aus „Erinnerung heilen – Christus bezeugen“ multilateral umformuliert. Als Gast und Predigerin hatte sie Pfarrerin Dr. Ellen Ueberschär, die damals noch Generalsekretärin des Evangelischen Kirchentags war und auch aktuell von den Kirchentagen in Berlin und Wittenberg berichtete.
Im Jahresbericht des Christenrates kommt das Thema Reformation durchaus vor – aber nie als besondere Veranstaltung. Gänzlich unabhängig vom Christenrat – von den Dekanen organisiert und durchgeführt – fand am 31. Oktober 2018 ein sehr gut besuchter bilateraler ökumenischer Gottesdienst in der Klosterkirche mit anschließendem Empfang statt.