Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

von | Aug 9, 2017

Geschichte

Die aktuelle Gestalt der ELKB ist relativ jung. Im Jahr 2009 konnte das 200jährige Bestehen der ELKB gefeiert werden. Das Jubiläum erinnerte an die Edikte Königs Max I. Joseph aus den Jahren 1808 und 1809, die den Grund- stein legten für eine landesweite Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, die zuvor in zahlreiche kleine und größere Landeskirchen zersplittert war. Erstmalig wurde damals die Existenz der protestantischen Kirche und ihr Vermögen durch den Staat gesichert, Menschen aller Religionen und Konfessio- nen gleich behandelt, vor allem aber die Gewissensfreiheit
der Bürger gewährleistet.

 

Organisation

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern ist im Wesentlichen dreistufig organisiert. Ihre Basis sind die Ortskirchengemeinden. Sie sind rechtlich selbständige Körperschaften mit dem Recht der Selbstverwaltung. Ihr Vertretungsorgan ist der Kirchenvorstand, der sich aus den von den Gemeindemitgliedern gewählten sowie aus berufenen Kirchenvorstehern und Kirchenvorsteherinnen zusammensetzt.

Alle Kirchengemeinden gehören zu einem Dekanatsbezirk.Die Dekanatsbezirke sind die mittlere Ebene der Landeskirche. Die Dekanatsbezirke wiederum gehören zu einem der sechs Kirchenkreise. Ein Kirchenkreis ist insofern mit einer Diözese* vergleichbar, als er den räumlichen Wirkungskreis einer Oberkirchenrätin bzw. eines Oberkirchenrats im Kirchenkreis dar- stellt. Diese führen daher auch die Amtsbezeichnung „Regional- bischöfin“ bzw. „Regionalbischof“. Der Kirchenkreis ist ein Visitations- und Seelsorgebezirk ohne eigene Rechtspersön- lichkeit.

Die Aufgabe der Kirchenleitung in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern obliegt vier kirchenleitenden Organen, die gleichberechtigt unterschiedliche, jeweils durch die Kirchenverfassung geregelte Aufgaben wahrnehmen. Es sind dies die Landessynode*, der Landessynodalausschuss, der Landes- bischof und der Landeskirchenrat. Die Landessynode setzt sich aus ordinierten* und – mehrheitlich – nichtordinierten Kirchen- mitgliedern zusammen, die von den Mitgliedern der Kirchenvorstände gewählt werden. Die Landesbischöfin bzw. der Landesbischof wird von der Landessynode gewählt. Sie oder er achtet darauf, dass das Wort Gottes schrift- und bekenntnis- gemäß verkündigt wird und die Sakramente* recht verwaltet werden.

 

Lehre / Ökumene

Die ELKB stellt sich mit dem Grundartikel ihrer Kirchenverfassung in den ökumenischen Kontext der Heiligen Schrift und der altkirchlichen Bekenntnisse. Mit dem Augsburger Bekenntnis, dem Kleinen Katechismus und der darin enthaltenden Rechtfertigungsbotschaft* ganz klar als lutherische Kirche positioniert, weist ihr Verkündigungsauf- trag in den ökumenischen Horizont: „Die ELKB lebt in der Gemeinschaft der einen, heiligen, allgemeinen und apostolischen Kirche aus dem Wort Gottes, das in Jesus Christus Mensch geworden ist … Mit den christlichen Kirchen in der Welt bekennt sie den Glauben an den Dreieinigen Gott … Die ELKB steht mit der ganzen Christenheit unter dem Auftrag, Gottes Heil in Jesus Christus in der Welt zu bezeugen“ (Grundartikel der KVerf). Die ELKB ist somit ganz Kirche, aber nicht die ganze Kirche Jesu Christi. Sie ist eine Verwirklichung der einen, heiligen, allgemeinen und apostolischen Kirche, wie sie im Nizaeno- Konstantinopolitanischen Bekenntnis bekannt wird.

In der Ökumenekonzeption, die die kirchenleitenden Organe 2010 verabschiedet haben, wird festgehalten: „Die Evangelisch-Lutherische Kirche ist von ihrem Wesen her ökumenisch, weil sie in eine doppelte Bewegung eingebunden ist: in ihrer Bewegung auf Christus zu, den sie als Heil der Welt bekennt und der der Grund der Einheit ist; und in der Bewegung in die Welt hinein, zu der Christus die Kirche sendet.“

„Die ELKB tritt dafür ein, dass die Einmütigkeit in der Einen Kirche Jesu Christi in aller Welt wächst“ (Art. 6 KVerf). Wir suchen die Gemeinsamkeiten der Konfessionen, ohne dabei die Unterschiede zu überspielen oder zu verwischen. Kernpunkte unserer ökumenischen Bemühungen sind, das Verbindende des evangelisch-lutherischen Bekenntnisses heraus- zustellen und in unsere lutherische Identität in die Weite der Ökumene einzuordnen. Unsere Mitgliedschaft im Lutherischen Weltbund (LWB), im Ökumenischen Rat der Kirchen, der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) sowie in der Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen (ACK) sind dafür sichtbare Zeichen.

 

Statistik

(Stand Ende 2016) Mitglieder: 2.414.720; Gemeinden: 1.537; Pfarrerinnen und Pfarrer: 2.266; Haupt- und nebenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: 27.344 (Stand 2014); Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gemeinde und Diakonie: ca.235.000

 

aus: Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern. Die Mitgliedskirchen stellen sich vor © 2018 Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern

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Kontakt zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Ökumenereferat
Landeskirchenamt
Katharina-von-Bora-Str. 11-13
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Tel.: 089/5595-476
Fax: 089/5595-406
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